Neues Strategiedesign vs. klassische Strategieentwicklung

07. Oktober 2024
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Viele denken beim Wort „Strategie“ an eine Art Hardware des besonders geschickten Denkens und Handelns. An etwas besonders Intelligentes, das dann in außerordentlich intelligenten Plänen abgebildet wird. Als müsse man Strategien nur besonders gut bis zum Ende durch- und alle Eventualitäten bedenken – damit sie anschließend wie ein geistesmechanischer Bauplan über einem Unternehmen ausgebreitet und von vielen fleißigen Händen zum Leben erweckt werden können.

Genauso sehen sehr viele Management-Präsentationen auch aus. Wie Schnittmuster eines neuen Unternehmensanzugs. Mit Linien, Diagrammen und Kurven. Und vielen Zahlen. Leider können sich die meisten Menschen Zahlen sehr schlecht merken.

Die erfolgreichste Strategie ist die, die Menschen einfach und emotional erreicht

Ganz wesentliche Erfolgszutaten von Strategien und deren Kommunikation sind Inspiration und Intuition. Sie vereinfachen und beschleunigen große Vorhaben enorm, weil sie die Türen zu den eigentlichen Erwartungen und Emotionen der Stakeholder öffnen.

 

Und besonders professionell gemacht und rübergebracht können Strategien dann sogar begeistern!

Dann sind sie keine Business-Betriebsanleitung mehr, sondern eine Idee, die jede:r sofort versteht und jede:n bewegt.

 

Gute Gedanken und Gefühle verbreiten sich schnell. Früher war es wenigen Charismatiker:innen vorbehalten, Menschen „mitzunehmen“. Sie sprachen (meist unbewusst) eine emotionale Tiefe in Menschen an, die andere Anführer:innen nicht sahen und nicht ausdrücken konnten. Sie inspirierten und bewegten sie.

 

Aber früher war es auch nicht ganz ungefährlich für die eigene Karriere, wenn man argumentierte, dass Emotionen auch im Geschäftsleben alles lenken – auch unser Bewusstsein. Es galt noch Platons Idee von „Kognition“ versus „Emotion“: Der kluge Kopf lenkt, während die tieferen, quasi-animalischen Emotionen nicht wirklich entscheiden können.

Früher waren Emotionen als Begründung gefährlich für die eigene Karriere. Das hat sich geändert

Heute weiß die Wissenschaft, dass unsere emotionalen Voreinstellungen (fast) alles zumindest mitlenken – auch unsere (vermeintlich) analytisch-sachlich, bewusst getroffenen Entscheidungen. Kluge Marketers wissen das schon lange, Unternehmensberater tun sich mit der Akzeptanz dieser Situation noch etwas schwer.

 

Emotionale Einflüsse waren in der Wirtschaft lange keine wirkliche Währung. Inspiration war früher allenfalls der Zündfunke für eine Idee. Heute ist sie strategisch wichtiger geworden und der notwendige erste Impuls, der Menschen für eine neue Sache positiv öffnet.

Strategiearbeit in einer schnellen und anspruchsvollen Wirtschaftswelt funktioniert, wenn sie passgenau an die Erwartungen und Absichten der Menschen angeschlossen und als anregend empfunden wird.

 

Wenn Strategien nicht sehr schnell positiv ansprechen, dann wird es für sie in der Umsetzung sehr, sehr schwer.

Inspiration und Intuition als neue Schlüsselbegriffe der Strategiesprache

Hinter der Inspiration wartet die Intuition. Sie ist als Gefühl weit weniger spektakulär als die angenehm-anregende Inspiration, man merkt sie kaum, aber in ihrer Wirkung ist sie schon deutlich fundamentaler.

 

Intuition ist der lautlose, superschnelle Abgleich mit eigenen Einschätzungen, Erfahrungen und Erlebnissen - sie gibt für eine Sache emotional freie Fahrt. Oder nicht. Und dann endet der Strategiezug auch genau dort. Unmerklich und lautlos. Ohne ein einziges Geräusch aus der Organisation.

 

Menschen in Unternehmen müssen nicht mehr folgen, sie können wählen. Sie haben alle Informationen zur Hand (wenn sie wollen) und sind inzwischen nahezu null loyal. Was wiederum die Quittung für die inzwischen jahrzehntelange, neoliberale Bindungsscheu der Unternehmen ist.

 

Umso wichtiger ist es für Anführer:innen, direkte emotionale Brücken zu ihren Stakeholdern zu bauen - verloren gegangene Bindungen und Loyalitäten durch verständliche und vertrauenswürdige Botschaften schnell zu ersetzen.

Der praktische Ablauf von Strategiearbeit ändert sich deshalb gerade fundamental. Strategie und Strategiekommunikation müssen sofort sitzen. Alles muss schneller, präziser und überzeugender werden.

Der Ablauf von Strategiearbeit ändert sich fundamental

Bislang ist der klassische Ablauf vielerorts immer noch dieser: Die Strategieabteilung denkt und möchte am liebsten auch noch die daraus abgeleitete Kommunikation bestimmen. Jede Zahl, jedes Wort wird abgewogen. Das ist oft ein elitärer und träger Prozess, mit einem wenig überzeugendem Ergebnis:

 

Trockene Sachbotschaften auf sperrigen Powerpoint-Slides.

Das neue Setting ist
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Die klassische Strategieentwicklung liefert den Rohstoff und die Ausrichtung.
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Die Strategiefinalisierung fügt das Scharnierstück zur Organisation hinzu. Hier werden Inhalte auf ihre Kommunizierbarkeit hin abgeklopft – und möglicherweise noch einmal grundlegend hinterfragt und geändert. Damit strategische Absichten und Erwartungen der Stakeholder zusammenpassen. An dieser Stelle möge jetzt bitte kein(e) Manager:in oder Berater:in aufjaulen. Gegenfrage: Wie oft wurden schon auf den letzten Metern Zahlen in Management-Präsentationen geändert, wenn sie „nicht zu den Erwartungen des Aufsichtsrats“ passten? Warum also nicht unverständliche Argumente durch gute Argumente ersetzen, wenn sie besser zu den Erwartungen derjenigen passen, die eine Strategie gut finden und umsetzen sollen?
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Die Strategiekommunikation bringt Argumente, Sprache und Bilder zu einem einfachen, inspirierenden, emotional funktionierenden Ausdruck zusammen.
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Das alles ist zukunftsorientiertes Strategiedesign statt klassischer Strategiearbeit. Beim Vorgehen von Rocketmind sind es jetzt zwar drei Arbeitsschritte statt zuvor zwei. Aber es geht trotzdem alles schneller und effektiver, weil alles in einem Ablauf gedacht und gemacht wird.

 

Begeisterung ist eine sehr schöne, große und beflügelnde Gefühlsregung.  Im wirtschaftlichen Zusammenhang ist dieses Wort leider etwas überstrapaziert. Jeder soll sich ständig für alles Mögliche begeistern.

 

Dennoch: Begeisterung ist großes Gefühlskino. Und der anspruchsvolle Teil des Strategiejobs ist es, diese Zustimmung immer wieder mit guten Argumenten aufzuladen.

Gute Strateg:innen sind vor allem auch gute Kommunikator:innen

Wer es also schafft, dass sich Manager:in und Mitarbeitende oder sogar Shareholder für eine Strategie begeistern, der hat eine riesige, erste Hürde genommen: die Menschen glauben einem erst einmal.

 

Dann ist das Thema fürs erste emotional geklärt. Und nach der Erstkommunikation kann an Tag zwei dann das beginnen, was sich alle Strategiemacher:innen vor allem wünschen: die Arbeit für die eigentlichen Sache.

Aber die Vermittlungsarbeit hört nicht auf. Der Sinn einer Aufgabe muss immer wieder von neuem aufgezeigt werden.

 

Deshalb sind gute Strateg:innen auch vor allem eins: gute, menschennahe Kommunikator:innen. Sie müssen dafür nicht zu den wenigen auserwählten Charismatikern zählen. Sie müssen nur wissen: Menschen, die für andere Menschen etwas tun sollen, wollen einen einfachen Plan (zumindest sollte er so wirken), der ihre Wahrnehmungen und Erwartungen berücksichtig, schnell verstehen.

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