Emotionen als treibende Kraft der Strategiearbeit

25. Februar 2025
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Gute Gedanken und Gefühle reisen schnell. Früher war es wenigen Charismatiker:innen vorbehalten, Menschen „mitzunehmen“. Sie sprachen – meist unbewusst – eine emotionale Tiefe in Menschen an, die andere Anführer:innen nicht sahen oder ausdrücken konnten. Sie inspirierten und bewegten sie.

Gleichzeitig war es früher nicht ganz ungefährlich für die Karriere, wenn man zugab, dass Emotionen auch im Geschäftsleben eine große Rolle spielen und unsere Entscheidungen beeinflussen. Es galt noch Platons Idee von „Kognition“ versus „Emotion“: Der kluge Kopf lenkt – während die tieferen, quasi-animalischen Emotionen als eher unzuverlässig galten.

Heute weiß die Wissenschaft, dass unsere emotionalen Voreinstellungen fast alles beeinflussen – auch das, was wir für rational und bewusst halten.

Emotionen bestimmen den rationalen Erfolg

Emotionen bestimmen nicht nur unsere Entscheidungen, sondern auch den Erfolg von Strategien. Eine erfolgreiche Strategie erreicht Menschen einfach und intuitiv – sonst wird ihre Umsetzung schwierig. Strategiemacher:innen müssen daher nicht nur die Strategie selbst verstehen, sondern auch die Emotionen und Erwartungen der Stakeholder, um sie wirklich zu überzeugen.

Darüber hinaus haben Mitarbeiter:innen, Manager:innen und Geschäftspartner:innen oft längst eigene Strategien im Kopf, bevor die Unternehmensführung überhaupt kommuniziert. Der ständige Informationsfluss sorgt dafür, dass sich jeder unbewusst ein Bild von der Lage und Wettbewerbsstärke des Unternehmens macht. Die eigene Strategie wird zur inneren „Streamingserie“, die sich fortlaufend (unbewusst) weiterentwickelt.

Strategiekommunikation als Reihe von Impulse

Empathische Strateg:innen verstehen, dass die innere „Streamingserie“ ihrer Stakeholder nicht nur existiert, sondern aktiv beeinflusst werden muss. Ihre Aufgabe ist es, diese fortlaufende Erzählung gezielt zu steuern – mit einer Strategie, die einfach verständlich ist, emotional anspricht und Orientierung bietet. Erst wenn das gelingt, kann die Umsetzung folgen: Wer macht was, wann und wie?

In Zeiten von Digitalisierung und ständiger Informationsflut muss auch Strategiearbeit wie eine gute Streamingserie fesseln:

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Der Serientitel (der Name des Vorhabens) sollte sofort verständlich sein und die richtige Erwartung wecken
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Der Plot (die strategische Leitidee) muss fesseln und einfach zu erzählen sein
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Die einzelnen Episoden (Strategiebausteine) sollten inspirieren und Identifikation ermöglichen
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Die Inszenierung muss sprachlich und visuell ansprechend sein, um im Gedächtnis zu bleiben

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Wie Streamingdienste kämpft auch Strategiekommunikation um Aufmerksamkeit. Mit dem zunehmenden Einfluss von KI wird die klassische Strategiearbeit weiter beschleunigt. Statt klar abgegrenzter Phasen entsteht ein ständiger Fluss strategischer Signale. Umso wichtiger bleibt es, nah an den Emotionen der Stakeholder zu sein – denn sie entscheiden über den Erfolg.